Buchempfehlung: „Mein drittes Leben“ von Daniela Krien

Da ich von Daniela Krien schon mehrere Bücher gelesen hatte und mir insbesondere „Die Liebe im Ernstfall“ gut gefallen hat, habe ich mir sofort ihren neuesten Roman "Mein drittes Leben" gekauft. Das Buch erzählt von Linda, einer Frau, ungefähr Mitte 50, die nach dem Tod ihrer einzigen Tochter in ein tiefes Loch und eine lähmende Trauer fällt. Linda trauert auf ganz andere Art als ihr Mann und entfremdet sich immer mehr von ihm und den meisten Freundinnen. Sie fühlt sich unverstanden, gibt schließlich ihre Arbeit auf und um Abstand zu dem schmerzhaften Ort des tödlichen Fahrradunfalls zu gewinnen, zieht sie aus der Stadt auf einen abgelegenen Hof.
Dort findet sie durch Begegnungen und Gespräche, mühsame Arbeit in Haus und Garten, einen Hund und viel Zeit wieder zu sich selbst. Die eigentliche Besitzerin des Hofes, Grete Adomeit, eine alte Dame mit Fluchterfahrung, wird überraschend zu einer Gesprächspartnerin.
Das Buch beschreibt facettenreich, ohne jede Bewertung und Pathos, wie individuell und unterschiedlich Menschen mit Verlust, Schmerz und Trauer umgehen und wie schwer und zäh die Rückkehr ins Leben sein kann.
Das Buch war 2024 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Mich hat das Buch von Daniela Krien außerordentlich berührt und am Ende gibt es Hoffnung und neue Kraft.
Text: Christine Wismer
Foto: Christine Wismer