Rückblick „Charmant provokant“ ‒ oder auch „Pago auf Wunsch“
am 18. Mai in unserem Gemeindehaus
Marianne Petsch, die Vorsitzende des Kirchenvorstands, nahm die Begrüßung vor und betonte die Absicht ihres Gremiums, weiterhin ein buntes und vielfältiges Kulturprogramm in unserer Kirchengemeinde anzubieten. Ein Teil davon war und ist Pago Balke, den wir seit 2009 fast in jedem Jahr als Kabarettisten, Schauspieler und Musiker erleben durften. „Charmant Provokant“ heißt sein neues Buch und Soloprogramm. Es besteht aus 80 Titeln seines Schaffens und nach dem Slogan
„Was Ihr wollt“ durfte sich das Publikum etwas daraus aussuchen. Deshalb wusste auch niemand so recht, wie der Spätnachmittag im Gemeindehaus abläuft. Auf der Bühne sahen wir Musikinstrumente und einen Kleiderständer mit vielen bunten Kostümen. Die Umkleide erfolgte zum Amüsement des Publikums öffentlich.

Die beiden, die das Schicksal auf das rote Sofa trieb, unterstützten den Künstler – nicht nur beim Umkleiden, sondern auch als Abschminkhilfe.
Das Publikum befand sich in einer Raute – zeitlich von Waschbärs Winterreise bis hin zu den Zollhausboys, thematisch im stetigen Zickzack von lustig über sarkastisch zu
nachdenklich und ernst. Die Metamorphosen gelangen dem Künstler perfekt und schufen somit dem Spätnachmittag einen würdigen Rahmen.
Auch wurde deutlich, dass zwischen Pago Balke und den Zollhausboys durch die gemeinsam entwickelten Programme eine sehr enge Beziehung entstanden ist und immer noch besteht.
Im Zeitraum der Zusammenarbeit entwickelten sich ehemals unbegleitete syrische Flüchtlinge zu jungen Männern, die nach Schulabschluss, Ausbildung und Studium einen festen Platz in unserer Gesellschaft gefunden haben. In den Programmen trugen die Zollhausboys auch Teile ihres Empfindens und Lebens als Flüchtlinge solo vor, z.B. im Lied vom Kasten, das von Pago rezitiert wurde. Beiträge zu aktuellen Themen, der ziemlich heiße Tango, Stille und das Lied für die neuen Held*innen rundeten das Programm ab. Die Zugaben endeten zur Freude aller mit einer besonderen Version des Danke-Liedes.
Was bleibt? Es war mal wieder ein Fest.
Alle, die da waren, gingen zufrieden nach Hause. Das Gemeindehaus bietet für derartige Veranstaltungen eine sehr gute Alternative zum Kirchsaal, die Akustik ist hervorragend.
Freuen wir uns auf weitere kulturelle Höhepunkte in unserer Gemeinde.
Text: Michael Franz
Bild: Franz